Urteil im Helfferich-Prozeß

Auf den Tag genau - A podcast by Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich

Der Erzberger-Hellferich-Prozess war ein Beleidigungsverfahren, das vom 19. Januar 1920 bis zum Urteil am 12. März dauerte. Der ehemalige Staatsminister Karl Hellferich, von der anitrepublikanischen DNVP, hatte in der Broschüre „Fort mit Erzberger“ und in Artikeln der konservativen Keuzzeitung dem in rechten Kreisen für seine Beteiligung am Versailler Friedensvertrag verhassten Finanzminister Erzberger Korruption vorgeworfen. Erzberger trat bei dem Prozess als Nebenkläger auf. Obgleich Helfferich verurteilt wurde, waren die Korruptionsvorwürfe in der Sache nicht widerlegt, was zum Rücktritt von Erzberger führte. Daher liest sich der etwas angestrengt um Ausgewogenheit bemühte Bericht zum Urteil im Berliner Börsen-Courier vom 12. März auch teilweise wie ein Nachruf auf den Politiker Erzberger. Was der Kommentar verkennt: Der Prozess zeigte deutlich die antirepublikanische Gesinnung der Justiz. Die Feinde der Republik konnten sich durch dieses Urteil bestätigt und zur Tat aufgefordert sehen. Es liest Frank Riede

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