Selbstbestimmung für die Wenden?

Auf den Tag genau - A podcast by Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich

Seit ihrer Gründung, bezeichnenderweise im Jahr 1870, begriff sich die Deutsche Zentrumspartei als Sprachrohr der katholischen Minorität in einem preußisch-protestantisch dominierten Reich. Dieses Selbstverständnis als Minderheitenvertretung erklärt vielleicht auch das Wohlwollen, mit der ihre Parteizeitung Germania 50 Jahre später in der Ausgabe vom 29. September 1920 auf eine andere, sehr viel kleinere, ethnische Minderheit im Lande blickt: die Wenden. Auch diese, uns heute eher als Sorben bekannt, hatten während der Verhandlungen von Versailles vorsichtig auf Möglichkeiten stärkerer Selbstbestimmung geschielt und sahen sich in der Folge vermehrt Verdacht und Verfolgung ausgesetzt. Obwohl nur zu kleinem Anteil von katholischem Bekenntnis, sympathisiert die Germania mit einigen wendischen Forderungen. Es liest Paula Leu.

Visit the podcast's native language site