Sarrasani im Zirkus Busch
Auf den Tag genau - A podcast by Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich

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Wer im September 1920 in Berlin ein Ballett sehen wollte, der konnte in den Zirkus Busch gehen, wo der Zirkus Sarrasani gastierte. Offenbar gehörten damals neben dressierten Tieren, Akrobaten und Clowns auch Musik- und Tanznummern zum festen Bestandteil der Aufführungen. Darüber hinaus enthielt das Programm auch noch Elemente der kolonialistischen und rassistischen „Völkerschauen“ der Zeit, da auch, wie damals völlig selbstverständlich und unhinterfragt gesagt wurde, „Sudanneger“ auftraten. Der in Dresden ansässige Zirkus Stosch-Sarrasani geht auf Hans Stosch zurück, der als Dressur-Clown unter dem Namen „Giovanni Sarrasani“ in den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts zu einiger Berühmtheit gelangt ist. Er gründete einen eigenen Minizirkus in Dresden mit Hunden, Affen, einem Bären und einem Schwein. 1920 war der Zirkus Sarrasani, der einen festen Zirkusbau in der Dresdner Neustadt hatte, zu einer beachtlichen Größe herangewachsen, wovon die kurze Nachricht anlässlich der Eröffnung der Saison im Zirkus Busch der Berliner Volkszeitung vom 26 September 1920 zeugt. Es liest Frank Riede.