Reparations-Nachverhandlungen in Spa
Auf den Tag genau - A podcast by Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich

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Auch im Sommer 1920, gut anderthalb Jahre nach den letzten Kampfhandlungen, waren viele Fragen der europäischen Nachweltkriegsordnung weiterhin ungeklärt. Die Summe der im Versailler Vertrag festgeschriebenen Reparationen, die Deutschland an die Siegermächte – teils in Goldmark, teils in Kohle – entrichten sollte, hatte man bis dato etwa immer noch nicht festgelegt und zur Erörterung dieser Thematik im Juli eine Nachfolgekonferenz im belgischen Kurort Spaa anberaumt. Inwiefern es der deutschen Delegation hier gelungen war, die weithin als wirtschaftlich erdrückend empfundene Last auf ein realistisches zu Maß zu senken, wurde dabei in der Heimat sehr unterschiedlich bewertet. Während der Industriemagnat Hugo Stinnes den Konferenzort wutschnaubend verließ, beurteilte das Berliner Tageblatt den Ausgang der Verhandlungen in seinem Fazit vom 18. Juli etwas freundlicher. Es liest Frank Riede.