Pfingsten in Berlin
Auf den Tag genau - A podcast by Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich

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Walpurgisnacht und Erster Mai, Karneval der Kulturen, Christopher-Street-Day und dereinst auch die Love Parade – auffällig viele Highlights des modernen Berliner Festkalenders sind im Frühjahr situiert. Abgesehen vom damals ganz anders begangenen Maifeiertag war interessanterweise indes keiner dieser Partyanlässe bereits vor einhundert Jahren bekannt. Dafür, erfahren wir aus der Deutschen Allgemeinen Zeitung vom 15. Mai 1921, stand damals ein anderes Fest ganz hoch im Kurs: Pfingsten. Der Brauch, Fenster und Stuben, Geschäfte und Karossen üppig mit Blumen und Zweigen zu schmücken, wurde zwar auch andernorts gepflegt. Nirgendwo allerdings sieht der Autor die Sehnsucht nach dem ‘Grünen‘ so ausgeprägt wie gerade im grauen Berlin, weshalb er sich dazu versteigt, die Bedeutung des Pfingstfestes für die Reichshauptstadt fast mit der von Fasching und Karneval in anderen deutschen Landen zu vergleichen. Für uns wiederholt diesen Frevel der Ex-Kölner Frank Riede.