Max Hoelz - der rote General

Auf den Tag genau - A podcast by Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich

Nicht nur zwischen den politischen Lagern wurde in der Weimarer Republik mit den härtesten Bandagen gekämpft; auch innerhalb der Linken ging es bekanntlich häufig schwer zur Sache. Einen exemplarischen Einblick, wie verkämpft SPD und KPD ineinander waren, liefert ein Text aus dem Vorwärts vom 23. Juni 1921, der sich der Personalie Max Hoelz widmet. Durch den Weltkrieg politisiert, hatte sich dieser 1919 der KPD angeschlossen und danach auf eigene Faust Kampfverbände aufgestellt, die im Vogtland einen blutigen Aufstand initiierten, welcher ebenso blutig niedergeschlagen wurde und Hoelz eine Verurteilung zu lebenslänglicher Haft eintrug. In ihrem Kommentar zum Urteilsspruch lässt die sozialdemokratische Parteizeitung nicht nur kein gutes Haar an den militärischen Befähigungen des ‘roten Generals‘ – der übrigens, Ende der 1920er Jahre amnestiert, in Stalins Sowjetunion emigrierte und dort 1933 unter bis heute nicht ganz geklärten Umständen ums Leben kam. Der Leitartikel versteht sich vor allem als Abrechnung mit dem „kommunistisch irregeleitete Teil der Arbeiterbewegung“. Es liest Frank Riede.

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