Erich Wolfgang Korngold: Die tote Stadt
Auf den Tag genau - A podcast by Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich

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Erich Wolfgang Korngold galt Anfang des 20. Jahrhunderts als das musikalische Wunderkind schlechthin. Bereits im frühen Teenageralter hatte er nicht nur mehrere Klaviersonaten, sondern gar bereits eine stattliche Anzahl an Orchesterwerken vorgelegt, die von den namhaftesten Dirigenten der Zeit aufgeführt wurden; mit seinem Ballett Der Schneemann hatte er kaum elfjährig an der Wiener Hofoper debütiert. Entsprechend groß fiel der Hype aus, als Ende 1920 zeitgleich an den Opernhäusern von Hamburg und Köln mit Die tote Stadt die erste abendfüllende Oper des nunmehr dreiundzwanzigjährigen österreichischen Jungkomponisten angekündigt war. Der Berliner Börsen-Courier vom 7. Dezember berichtete aus der Hansestadt von einem großen Publikumserfolg, mochte sich der allgemeinen Euphorie allerdings nicht in Gänze anschließen – und sollte mit seiner Prognose gründlich falschliegen: Die tote Stadt wird von der Musikgeschichtsschreibung heute keineswegs als randständiges Jugend- oder Durchgangswerk Korngolds betrachtet, sondern sollte seine neben seinen späteren Hollywood-Filmmusiken berühmteste Komposition bleiben. Es liest Paula Leu.