Ein Jahr vor der ‘Kleinasiatischen Katastrophe’

Auf den Tag genau - A podcast by Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich

Zu den grausamsten und blutigsten Folgekonflikten des Ersten Weltkrieges gehörte der griechisch-türkische Krieg der Jahre 1919 bis 1922. Während Athen die Annexion in hoher Zahl von Griechen bewohnter Teile Westanatoliens und Ostthrakiens betrieb und seine Grenzen dabei noch über die Festlegung des Friedensvertrags von Sèvres hinaus auszudehnen versuchte, ging es der türkischen Seite unter Mustafa Kemal um eben dessen Revision und die Rückeroberung der abgetrennten Gebiete. Zehntausende Soldaten bezahlten diese Auseinandersetzung mit ihrem Leben, bestialische Massaker an der Zivilbevölkerung waren auf beiden Seiten an der Tagesordnung. Am Ende des Gemetzels stand für Griechenland die sogenannte ‘Kleinasiatische Katastrophe‘, in deren Folge insgesamt knapp 2 Millionen Menschen – ca. 1,25 Millionen Griechen und etwa 500.000 Türken – im Rahmen großangelegter wechselseitiger Zwangsumsiedlungen zu Heimatvertriebenen wurden. Der Berliner Börsen-Couriers ahnt von dieser bevorstehenden dramatischen Zuspitzung des Kriegsgeschehens ein Jahr zuvor, am 27. September 1921, noch nichts. Es liest Paula Leu.

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