Der alte Bürgermeister für das neue “Groß-Berlin”

Auf den Tag genau - A podcast by Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich

So tiefgreifend die politischen Umbrüche des Revolutionsjahres 1918 im Großen waren, gab es im Kleinen, auf der kommunalen Ebene, doch auch einige Kontinuitäten. Der parteilose Jurist Adolf Wermuth war bereits zu Kaisers Zeiten 1912 zum Oberbürgermeister von Berlin gewählt worden und übte dieses Amt auch nach dessen Abdankung, in republikanischer Zeit weiter aus. Das wichtigste Projekt Wermuths in jenen Jahren war dabei das Gesetz zur Begründung Groß-Berlins, das zum 1. Oktober 1920 in Kraft treten sollte - und angesichts der dadurch erheblich veränderten städtischen Demographie natürlich eine Neuwahl des Oberbürgermeisters verlangte. Sowohl die Fusion, als auch Wermuths Wiederwahl sicherten dabei die in Berlin dominierenden linken Parteien, sein angestammtes bürgerliches Lager hingegen wandte sich von ihm ab. Auch die bürgerliche Berliner Morgenpost macht in ihrem Bericht aus dem Stadtparlament vom 23. September keinen Hehl aus ihrer Sicht der Dinge. Es liest Paula Leu.

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