Chinesische Mauer in Mecklenburg
Auf den Tag genau - A podcast by Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich

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Otto von Bismarck wird gerne mit dem Bonmot zitiert, dereinst nach dem Weltuntergang ziehe er nach Mecklenburg – weil dort alles 50 Jahre später geschehe. Dazu kam es bekanntlich nicht, weil der Eiserne Kanzler selbst bereits zwanzig Jahre vor dem Untergang der Welt, seiner Welt, der Welt des deutschen Kaiserreiches das Zeitliche segnete. Das kleine Mecklenburg-Strelitz indes sollte seiner Prophezeiung durchaus alle Ehre machen, indem es nach 1918 manche Gesetze der neuen, der nachrevolutionär-republikanischen Welt einfach ignorierte. Und den von Bismarck personifizierten ostelbischen Feudalismus auf diese Weise seinen eigenen Untergang tatsächlich ein Stückweit überleben ließ. So nachzulesen in der Vossischen Zeitung vom 7. August 1920, hier getan von Paula Leu.